Buchbesprechungen

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Raviver de l’ésprit en ce monde

Wer sich auf ein fremdes Land und eine andere Sprache tief einlässt, gewinnt einen Abstand, eine Distanz zur bislang unhinterfragten Denkweise in der vertrauten Kultur. Francois Jullien nutzt seit langem die chinesische Sprache und Philosophie, um Europa und die westliche Philosophie besser zu verstehen und gegen den Strich zu bürsten. In seinem neuesten Buch geht er in gewisser Weise aufs Ganze.

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Ode an die neue Reihe «rororo Entdeckungen»

Die Reihe rororo Entdeckungen widmet sich vergessenen Autorinnen. Sie beachtet Schriftstellerinnen des letzten Jahrhunderts, die aus dem literarischen Kanon gefallen bzw. nie aufgenommen worden sind. Herausgegeben wird die Reihe vom Rohwolt Verlag, kuratiert von Nicole Seifert und Magda Birkmann.

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Der gewöhnliche Mensch

Der Titel ist Programm: Ragnar Johansson ist ein durch und durch gewöhnlicher Mensch, und das bedeutet vor allem: einer, der sich Mühe gibt, gewöhnlich zu sein und ja nicht zu viel vom Leben zu erwarten. Denn: «Von Grösse zu träumen, hiess, das Normale für untauglich zu erklären, und das wollte er nicht.»

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Survival of the Richest

Das neueste Werk von Douglas Rushkoff beginnt mit einer Anekdote. Als er von Investmentbankern zu einem Vortrag über die «Zukunft von Technik und Technologien» eingeladen war, entpuppt sich der Anlass vor Ort als eine Fragerunde der besonderen Art. Überzeugt davon, dass der Zusammenbruch unserer Welt durch die ökologische Katastrophe, soziale Unruhen, nukleare Katastrophen, Viren oder Computerhacks nicht aufzuhalten sei, verlangen die fünf Superreichen von Rushkoff Tipps für alle Fälle.

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Homo destructor

In seinem neuen Werk legt Werner Bätzing eine Mensch-Umwelt-Geschichte vor, die das Wissen zahlreicher Disziplinen über den Menschen und sein gesellschaftliches Naturverhältnis zusammenträgt. Dabei spannt er einen weiten Bogen von den Menschenaffen vor 20 Millionen Jahren bis heute.

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Hier liegt Bitterkeit begraben

Die Psychoanalyse hat im französischen intellektuellen Diskurs noch den Stellenwert, den sie verdient. Wenn sie sich mit Philosophie und Gesellschaftswissenschaften verbindet, kann sie besonders gut zeigen, was sie vermag. Anzuzeigen ist ein Buch, das von einer Philosophin, die Psychoanalytikerin ist, geschrieben wurde. Es ist in Frankreich 2020 erschienen und rasch zum Bestseller geworden – zu Recht.

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Prägung

Christian Dittloff tastet behutsam seine Erinnerung ab, und versucht mit aufmerksamen Fingern dem Relief seiner Prägungen entlangzufahren. Dies tut er, um über seine Männlichkeit zu reflektieren. Er fragt sich, was und wer ihn beeinflusst hat, um zu rekonstruieren, wie er zu dem Mann wurde, der er heute ist.

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System und Irrtum

Essays wollen keine Wahrheiten verkünden, sondern zum Denken anregen. Der forensische Psychiater Urbaniok will im Buch «System und Irrtum» die Wissenschaft stärken, indem er wissenschaftliche Denkfehler unter die Lupe nimmt. Er weitet seine Kritik aus, zeigt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht für die Ewigkeit gemacht sind, sondern veralten können.

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Geld spielt keine Rolle

In ihrem zweitem Buch spricht Anna Mayr überraschend offen über Finanzielles. Schonungslos tritt sie sich selbst gegenüber und hinterfragt - als soziale Aufsteigerin - ihren eigenen Umgang mit Geld. Ausgehend von Persönlichem zeichnet Mayr ein grösseres Bild. Der Titel wird dabei zur Antithese des Werkes, denn nach der Lektüre ist glasklar: Geld spielt eine Rolle.

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Epistemische Ungerechtigkeit

Was passiert, wenn Vorurteile uns davon abhalten, unserem Gegenüber unvoreingenommen zu begegnen und seinen Aussagen grundsätzlich Glauben zu schenken? Was macht es mit mächtigen oder mit marginalisierten Personen, wenn keine Sprache und noch nicht einmal ein soziales Sensorium für Phänomene wie sexualisierte Gewalt oder psychische Erkrankungen besteht?

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Gespräche mit dem Esel

Clarice Lispector notiert an den Setzer: „Verbessern Sie mich nicht. Die Interpunktion ist der Atem des Satzes, und meine Sätze atmen so. Und falls Sie mich komisch finden sollten, üben Sie trotzdem Respekt. Sogar ich selbst habe lernen müssen, mich zu respektieren.“

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an alle orte, die hinter uns liegen

Nicht wirklich ein reines Sachbuch, auch kein Roman, manchmal wie ein Tagebuch anmutend, obschon es dies auch nicht sein möchte – Sinthujan Varatharajah geht der Frage nach, ob der Kolonialismus jemals zu einem Ende kam. Scharfsinnig erkundet der*die Autor*in einerseits die eigene Familiengeschichte und andererseits die Kolonialgeschichte. Es wird klar, die Spuren des Kolonialismus reichen bis in die Gegenwart.

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Ein Hof und elf Geschwister

In seinem Buch "Ein Hof und elf Geschwister" macht der Historiker Ewald Frie seine eigene Familie zum Thema. Aufgewachsen als eines von elf Kindern einer Bauernfamilie im Münsterland, erzählt er von ihrem Abschied vom bäuerlichen Leben und dem sozialen Wandel, den sie durchlebt haben.

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Das Klima-Buch & Climate Action – Psychologie der Klimakrise

Ästhetisch schön kommt das Klima-Buch von Greta Thunberg daher, der Umschlag ist bedruckt mit unzähligen farbigen vertikalen Streifen. Wer das Buch aufschlägt, greift nach dem roten Rand, in die Gegenwart – jeder Streifen stellt das Jahresdurchschnittsklima dar, zwischen 1634 und 2021, und markiert die rasante Zuspitzung.

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Auf Schwingen um die Welt. Die globale Odyssee der Zugvögel

Von Alaska bis nach Neuseeland, von Australien bis zur Gelben See, vom Mackenzie River in Nordkanada zur Nordostküste von Brasilien, von der Hudson Bay in die Karibik, aus den Michiganwäldern zu den Bahamas: So sehen Flugrouten von Zugvögeln aus, von den Brutgebieten in die Winterquartiere und zurück.

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Deutsch, eine Liebeserklärung. Die zehn grossen Vorzüge unserer erstaunlichen Sprache

Wie bitte?! Welche Vorzüge denn? Wer wie ich mit französischer Muttersprache aufgewachsen ist und für das Gymnasium Deutsch lernen musste, staunt nicht schlecht: erstens die drei grammatikalischen Geschlechter, zweitens das Deklinieren der Nomina und Adjektive, das fast so schwer ist wie im Lateinischen, drittens der Satzbau (Zweitstellung des Verbs beim Haupt- und Endstellung beim Nebensatz), viertens die Grossschreibung der Substantive usw.

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Jonas Shontshang Jonas Shontshang

Palästina und die Palästinenser

Die deutsche Nahostexpertin Muriel Asseburg erklärt in «Palästina und die Palästinenser» (C.H. Beck) ebenso gründlich wie sachlich Geschichte und Rolle der Palästinenser seit 1948.

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Die erstaunlichen Sinne der Tiere. Erkundungen einer unermesslichen Welt

Jakob von Uexküll, ein Pionier des Umweltbegriffs, verglich den Körper des Tieres mit einem Haus, dessen viele Sinnesfenster den Blick auf den Garten draussen eröffnen. Ed Yong nimmt dieses Bild auf, blickt in elf Kapiteln durch ein Fenster nach dem anderen und geht der Frage nach, was jeden Sinn zu etwas Besonderem macht.

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Die demokratische Regression

Im Buch «Die demokratische Regression» von Armin Schäfer und Michael Zürn steht ein bemerkenswerter Satz: Von der Schweiz lernen! Das lesenswerte Buch versucht, die politischen Ursachen des autoritären Populismus zu ergründen. Dies unter Absetzung von bislang vorherrschenden Erklärungen sozioökonomischer oder kultureller Natur.

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